Abzutauchen, sich zu verändern, sich hinter Fassaden zu verstecken: Es ist einfach, sich die Traumpersona zu erschaffen und in die Welt hinauszuschreiten. Ich denke, dass hier eher Fragen in der Beschreibung angebracht sind als große Erklärungen.

Mit einem Panzer und Rüstung im Schlepptau schlendert der Mensch durch die Welt. Wo beginnt eine Obsession bezüglich des Charakters und wo ziehen wir als Gemeinschaft die Grenze?

Meiner These nach kann der Mensch sich nicht verstecken. Einen falschen Eindruck hinterlassen, ja, aber sich bis zur Unkenntlichkeit verbergen?

Wem vertrauen wir und warum?

Wo kennen wir die Menschen und wo befinden wir uns mit völlig fremden Seelen in einem Raum?

Versuchen wir wirklich noch, die Menschen kennenzulernen, oder entscheiden wir uns einfach für die Fassaden, die uns am besten gefallen?

Wo hat sich unser schweizer Kleingeist eingeschlichen und uns dazu gezwungen, uns zu verstecken?

Ich denke, niemand kann sich verbergen; irgendwo kommt unser Inneres immer zum Vorschein. Nicht einmal Alain Berset (gesichtet an der Streetparade 2023).